Hamlet
Compania Sincara spielt
Hamlet
Frei nach William Shakespeare
— 2022 —

Es spielen Rico Dietzmeyer, Felicitas Erben, Ronja Oehler, Marie Wolff | Musik & Komposition Johannes Cotta, Jakob Dinkelacker, Annegret Enderle, Paul Pötsch | Regie Rico Dietzmeyer | Masken & Szenographie Franziska E. Schubert | Bühne & Ausstattung Lisa-Maria Totzke | Co-Regie & Licht Christoph Püngel | Szenarium & Übersetzung Rico Dietzmeyer | Mitarbeit Gerda Baumbach | Assistenz Agnes Stecher | Fotos Rolf Arnold

Premiere am 9. Dezember 2022 | Schauspiel Leipzig, Diskothek.

Eine Produktion von Compania Sincara in Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig und der Schaubühne Lindenfels. Gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.


Nächste Spieltermine
13.
NOV 24
19:30 Uhr
Bahnhof Fischbach
Friedrichshafen
14.
NOV 24
19:30 Uhr
Bahnhof Fischbach
Friedrichshafen
29.
NOV 24
20:00 Uhr
Schauspiel Leipzig, Diskothek
Leipzig
30.
NOV 24
20:00 Uhr
Schauspiel Leipzig, Diskothek
Leipzig

Wenn das mal keine schön fiese Volte einer Inszenierung ist ...
Leipziger Volkszeitung


Endlich! Compania Sincara spielt Shakespeare – anders! Das wird keine x-beliebige ›Klassiker‹-Interpretation. Das wird tolles Theater! Echt? Aber sicher! Darauf kannst du Gift nehmen. So einen Shakespeare hat man hier und dort und sowieso nirgendwo noch nie gesehen!

Es sind drei Clowns. Waldemar, Eusebius und Kerbel. Sie erscheinen – auf einmal. Dann warten sie. Worauf? Falsche Frage. Warum? Das ist klar. Weil wir alle warten. So eine Situation ist das. Da kann man sich nicht einfach hinlegen. Da kann man auch nicht kalt und herzlos sein. Ja, da könnte so viel geschehen. Ja, da kann man nur noch »Hamlet« spielen: »Die Zeit ist aus den Fugen.«

Also spielen sie – mit Hamlet. Dabei erzählen sie von der Gärung und dem Umbruch in Dänemark, vom Krieg, von der Schauspielerei und vom Tod. Am Ende verschwinden sie wieder. Wohin? Das weiß man nicht. Aber sie werden zurückkommen. Wenn die Situation danach ist.

»Sein oder Nichtsein«, das ist hier nicht die einzige Frage … In ihrem »Hamlet« erzählt die Compania Sincara die Tragödie um den Prinzen von Dänemark auf ungewöhnliche und verliebte Weise. Denn dieser Stoff, der wie kaum ein anderer seit Jahrhunderten die Phantasie und Gemüter von Theatermacher:innen und -publikum erregt, ist eine Herzensangelegenheit der drei Clowns Waldemar, Eusebius und Kerbel. Und so begegnet man entgegen jeder Erwartung zunächst nicht Shakespeares berühmten Zauderer, sondern diesen drei liebevollen Gestalten, die das Einzigartige des Abends ausmachen. Ihnen liegt nichts näher, als dem ausweglosen Nichtstun des Wartens damit zu begegnen, »Hamlet« zu spielen. Nur könnten sie sich dabei nicht uneiniger sein, wie man ihn spielt. So nehmen sie das Publikum mit auf eine wechselhafte Reise nach Helsingör und durch die verschiedensten Lesarten dieses Klassikers. Und ringsherum schlängeln sich ihre Spiele, Improvisationen und schauspielerischen Kisten, die die Tragödie zu einem Freudenfest machen. Man muss kein Shakespeare-Kenner sein, um mitgenommen zu werden und seinen Spaß zu haben: »Die Schauspieler sind angekommen, Mylord! Die besten Schauspieler der Welt! – Summ, summ.« Und Schweigen ist der Rest.

Compania Sincara bringt einen Shakespeare auf die Bretter, wie man ihn hier und dort und sowieso nirgendwo noch nie gesehen hat. Der Geist, den sie erscheinen lassen, ist nicht nur Bote des Umbruchs im Staate Dänemark, sondern fördert »Hamlets« Aktualität schonungslos zu Tage: »Etwas ist faul …« – Ja, aber gewaltig!

Kerbel, Waldemar und Eusebius stolpern, trotten und tänzeln durch berühmte ›Hamlet‹-Szenen, jonglieren dabei mit Textsentenzen … und beschwören auf sehr eigene Art den Geist von Hamlets Vater, der hier allerdings auch der Geist des Theaters sein könnte. … Wenn das mal keine schön fiese Volte einer Inszenierung ist, die ihren ›Hamlet‹ inklusive Livemusik … kauzig kurzweilig aufbereitet.

Leipziger Volkszeitung

Statt sich mit Nebensächlichkeiten wie einer Handlung zu befassen, geben die drei Maskenfiguren in Leipzig ihre liebsten Todesszenen zum Besten. … In ihrem uneigentlichen Umgang mit großer Weltliteratur, gespickt mit politischen und theaterhistorischen Anspielungen, bleibt die Compania ihrer Haltung zum Stoff treu. Das Drama muss dem Spiel mit dem Spiel weichen.«

nd

Natürlich wird nicht Shakespeare heruntergespult. Es ist eine so kluge wie derbe Auseinandersetzung mit dem Stoff und also wie immer auch mit dem Theater selbst. … Theatergeschichte und -wissenschaft brechen die maskierten Schelme bekömmlich herunter. Ihr Spiel ist genau und pointiert – und lässt doch Raum für Improvisation.«

kreuzer


Masken

Waldemar
Eusebius
Kerbel


Rollen

Wachsoldaten, Hamlet (drei Köpfe), Gertrud (seine Mutter und Königin), Polonius (Berater des Königs), Schauspieler, Totengräber, (weitere) ein Regisseur, ein Schauspieler, ein Assistent, drei Alte, ein König, eine Königin, ein Vergifter, drei, vier Statisten.

Sachen

Alte Holzbank, schwarzer geflickter Vorhang mit drei Löchern, ein Seil, Blutfä­den, Nasen, Krone, Blumenbeet, Leiche, mehrere Schädel — daraus: Schloss Hel­singör mit Plattform, Schlafzimmer der Königin, Geheim­gang, Wurstkammer, Wachturm, Wehrgang, Brücke, tint­ner Mantel, Theater, Grab.