Was ihr wollt
Es spielen Rico Dietzmeyer, Felicitas Erben, Ronja Oehler | Musik Johannes Cotta, Annegret Enderle | Regie Rico Dietzmeyer | Masken & Szenographie Franziska E. Schubert | Bühne & Ausstattung Lisa-Maria Totzke | Co-Regie & Licht Christoph Püngel | Szenarium & Übersetzung Rico Dietzmeyer | Mitarbeit Gerda Baumbach | Assistenz Marie Hagenkötter | Fotos Rolf Arnold
Premiere am 2. Juni 2023 | Schaubühne Lindenfels, Leipzig.
Eine Produktion von Compania Sincara in Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig und der Schaubühne Lindenfels. Gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Nochmal! Compania Sincara spielt Shakespeare – anders! Wie es euch gefällt oder Was ihr wollt? Ja. Ein Shakespeare ist nicht genug. Jetzt werden sie verrückt. Von wegen! Das wird wieder tolles Theater! Echt? Aber sicher! Darauf kannst du wetten. So einen Shakespeare hat man hier und dort und sowieso nirgendwo erst einmal gesehen! Also, »Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde!«
Sie sind zurück: Waldemar, Eusebius und Kerbel – drei Clowns. Und wieder warten sie. Wieder? Ja. Das Warten erledigt sich nicht so leicht. Aber man kann auch nicht ewig warten. Vielleicht wird es Zeit, damit aufzuhören. Und dann? Kommt etwas anderes. Eine neue Welt oder ein Ende? Da kann man sich vieles ausdenken. Es bleibt nur eins: Ausprobieren! Ja, gibt es da nicht etwas bei Shakespeare? Sicher doch! »Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht.«
Also spielen sie, was sie wollen und wie es ihnen gefällt. Dabei erzählen sie von Zauberern und Zauderern, von Narren und Wahnsinnigen, von Stürmen und dem Lauf der Welt. Am Ende verschwinden sie auch dieses Mal wieder. Wohin? Die Frage bleibt.
Shakespeare, Shakespeare und noch mehr Shakespeare … In »Wie es euch gefällt oder Was ihr wollt« entführt Compania Sincara das Publikum auf eine Reise durch die schönsten und absurdesten Welten des englischen Dichters. Man muss dabei kein Shakespeare-Kenner sein, um mitgenommen zu werden und seinen Spaß zu haben. Denn entgegen jeder Erwartung begegnet man zunächst nicht Shakespeares Held:innen, sondern drei liebevollen Gestalten, den leicht rebellischen Clowns Eusebius, Waldemar und Kerbel. Sie machen das Einzigartige dieses Abends aus und verführen das Publikum dazu, sie beim Weltenbauen zu begleiten. Denn es wird Zeit. Auf ihrer Suche durchforsten sie die zeitlosen Stücke Shakespeares, egal ob »Wie es euch gefällt« oder »Was ihr wollt«, »Der Sturm«, »Ein Sommernachtstraum« oder »König Lear«. Sie gelangen von Paradies verheißenden Inseln, in idyllische Wälder oder suchen gar ihr Heil in der Welt des Wahnsinns – wo immer man eben ein gutes Leben vermuten mag.
Compania Sincara veranstaltet ein Spektakel des spielerischen Phantasierens über ein Danach und darüber, ob das Jetzt es vorstellbar werden lässt oder nicht, denn: »Wir sind solch Stoff, aus dem die Träume sind.« – So viel Shakespeare hat man hier und dort und sowieso nirgendwo noch nie an einem Abend gesehen.
Die erwählten Stücke passen perfekt zu den drei Bühnen-Clowns. Zudem passt das Sincara-typische Maskenspiel, der Tanz zwischen Artifiziellem und Derbem, Poetischem und Groteskem, zum Bäumchen-Wechsle-Dich-Theater, das jetzt in »Wie es euch gefällt oder Was ihr wollt« vollführt wird. Mühelos – und darin ganz wie bei Shakespeare – hüpfen da die Szenen von der garstigen Insel (»Sturm«), in den lieblichen Wald (»Wie es euch gefällt«), auf die sturmgepeitschte Heide (»König Lear«). … Wie diese nun von den drei Spieler:innen zum Klingen gebracht werden, ist vielleicht der erstaunlichste Pluspunkt dieser Inszenierung. Zeigt vor allem der Höhepunkt: Ein kleiner Rezitationswettbewerb, den sich die drei Clowns gönnen. Jeder nimmt sich da ein Shakespeare-Sonett vor, und jeder macht das phantastisch. Das Publikum lauscht atemlos. Ja: Shakespeare ist und bleibt der Größte. Und diese Inszenierung versteht es, das aufs Schönste und Närrischste zu zeigen. Der Rest ist Jubel.
Leipziger Volkszeitung
Die Masken schlugen das Publikum sofort in den Bann … Schon das Warten auf den ersten Satz des Trios geriet so zu einer Unterhaltungsnummer … Alles war fabelhaft in Szene gesetzt und führte zu wiederholtem Szenenapplaus … Zum Schluss belohnten die drei Clowns sich selbst. »Gut gebrüllt, Löwe«, hieß es von ihnen nach großartigen anderthalb Stunden im Globe an der Rennbahn.
Rheinische Post
Masken
WaldemarEusebius
Kerbel